
Erfahrungen zum Erleben
Während unseres Aufenthalts auf der Alp Fleurie in Villars beschlossen wir an einem Morgen, zum Col de la Croix zu fahren, um den Sonnenaufgang über den majestätischen Bergen der Umgebung zu erleben. Die 10- bis 15-minütige Fahrt zur Passhöhe war einzigartig, mit einem Panoramablick nach dem anderen über die satten grünen Wiesen und unglaublichen Aussichten auf das Diablerets-Massiv. In unserem Blickfeld zeigten sich auch die Karstformationen der Gipspyramiden. Das sanfte Licht und die frische Bergluft machten diesen Morgen unvergesslich. Für das nächste Mal nahmen wir uns vor, mit dem Velo zu fahren (für ca. 500 Höhenmeter gilt es, 1 Stunde in die Pedale treten).
Die Tiere auf dem Bauernhof am Col de la Croix © Emilie Ecoffey
Wir liessen das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz auf dem Pass stehen und machten uns auf einen kurzen 15-minütigen Spaziergang zur Alp, wo uns verschiedene Nutztiere (Gänse, Kühe, Hunde und Schweine) in einer schönen Atmosphäre begrüssen. Carole Mottier öffnet uns mit ihrem breiten, ansteckenden Lächeln die Tür und führt uns zu unserem Tisch, wo wir ein 100 % regionales Frühstück geniessen können, bei dem sie ihre Arbeit als Käserin vorstellt.
Tomme, Joghurt, Hartkäse, Quark, frische Butter... Ja, es stimmt, man darf nicht laktoseintolerant sein. Aber für alle anderen ist es eine einmalige Gelegenheit, authentische Käsesorten und Milchprodukte zu probieren, die auf den Alpen hergestellt und nach den Regeln der Kunst gereift sind. Unser Favorit? Petit La Croix... ein würziger Käse mit ausgeprägtem Charakter und typischen lokalem Geschmack. Der Geruch von heisser Milch mit Schokolade und guter Marmelade versetzte uns in unsere Kindheit zurück!
Auf der Alm Col de la Croix gibt es nur lokale Produkte!
Da es an diesem Morgen in den Bergen sehr kühl war, haben wir uns entschieden, im Inneren zu frühstücken. Das nächste Mal werden wir die herrliche Terrasse nutzen, um diese aussergewöhnlichen Produkte unter den neugierigen Blicken der Kühe zu probieren.
Während unseres Frühstücks erlaubte sich Carole Mottier, an unseren Tisch zu kommen und uns vorzuschlagen, eine der Phasen der Herstellung von Reblocroix zu bewundern. Im Nu war unser ganzes Team auf den Beinen, um sich das Schauspiel anzusehen! In der angrenzenden Werkstatt atmet man den bezaubernden Geruch eines Holzfeuers ein, auf dem ein alter gusseiserner Topf ruht. Der darin befindliche Käsebruch wird dann in kleinere Körner geschnitten. Dann kommt der Moment, auf den wir alle gewartet haben: das Aufgehen des Käses, bei dem der Bruch von der Molke befreit wird. Der kleine Raum ist in eine dunstige Atmosphäre aus wohlriechenden Dämpfen getaucht. Es ist eine sehr lehrreiche Erfahrung, und wir stellen fest, dass die Käseherstellung vor allem die Arbeit leidenschaftlicher Frauen ist, die die Traditionen bewahren wollen.
Carole erklärt uns ausführlich jeden Schritt der Herstellung von Reblocroix. Ein Genuss für die Augen und die Geschmacksnerven. © Emilie Ecoffey
Bevor wir zu einer kurzen Wanderung nach Bretaye aufbrachen, wollten ein Stück Käse mit nach Hause zu nehmen, um es beim abendlichen Aperitif gemeinsam zu verzehren. Die kleine Enkelin des Käsers, schnitt uns ein Stück Tomme-Käseab. Authentisch von Anfang bis Ende... und deshalb werden wir wiederkommen!
Es ist schwer, nicht noch eine Portion von diesem guten Käse zu essen. © Emilie Ecoffey
Tradition und Leidenschaft
Sommeröffnung der Strasse zum Col de la Croix